Rund 1.400 Gäste erlebten einen rauschenden Abend. Die Handwerkskammer hatte für die Überreichung der Meisterbriefe bzw. der Zertifikate für die Betriebs- und Fachwirte ein Galaprogramm der besonderen Art organisiert, mit anschließendem Buffet und einer Party, die bis in die frühen Morgenstunden ging. „Wir wollten der jungen Handwerkselite für ihre Leistungen etwas Besonderes bieten, was uns auch hoffentlich geglückt ist“, so Kammer-Hauptgeschäftsführer Sven Ruschhaupt.
30 Mitarbeitende der Handwerkskammer sorgten für eine professionelle Vorbereitung und Durchführung der Meisterfeier. Daher wurden alle anwesenden Geehrten vor Beginn der Meisterfeier genauestens instruiert, wie die Überreichung der Meisterbriefe funktioniert, damit diese feierliche Prozedur mit so vielen zu Ehrenden auch zeitlich nicht zu lang wird. Geladen waren auch die Eltern sowie die Partner.
Eine „Premium-Weiterbildung“, nach der nichts mehr kommt außer eine mögliche Selbstständigkeit und große Verantwortung – auch als „Werbeträger für das Handwerk“, wie Kammerpräsident Reiner Möhle in seiner Festrede betonte. „Wir wissen, was wir tun“, lobte er die „sinnstiftende“, „nachhaltige“ und nicht zuletzt „gesellschaftlich relevante“ Tätigkeit von Handwerkern. Auch deshalb äußerte Möhle einmal mehr nachhaltig den Wunsch, berufliche und akademische Bildung gleichzustellen. Wissen werde immer noch „höher eingestuft“ als Können.
Für Berufsschulzentren forderte er ebenso viel Planungssicherheit wie für Hochschulen. Vorurteile gegenüber dem Handwerk beginne bereits in der Schule, wo zum Beispiel Photosynthese gelehrt werde, aber kaum, „was man mit Holz alles machen kann“. Fachkräfte mit Migrationshintergrund seien „sehr willkommen“, unterstrich der Präsident. Dabei sei die Sprachbarriere in Betrieben weniger ein Problem als in den Berufsschulen. Es sei unter anderem auch Aufgabe der Meister, zu integrieren. Mit Blick auf die Neue Rechte bemerkte Möhle, dass diese „keine Lösungen“ habe, sondern „nur Unzufriedenheit“ schüre.
Die Fortbildung zur Handwerksmeisterin bzw. zum Handwerksmeister oder auch die Weiterbildungsmöglichkeiten wie bei Betriebs- und Fachwirten bleiben die Grundlage für eine nachhaltige Selbstständigkeit. Möhle: „Nur mit unserem Know-how und mit unseren Fachkräften können zukünftig Energie- und Mobilitätswende, Klima- und Umweltschutz, Infrastrukturausbau und die Versorgung der Bevölkerung in Deutschland gelingen. Vom Ausbildungsengagement des Handwerks profitieren nicht nur Betriebe, sondern Wirtschaft und Gesellschaft insgesamt.“
Möhle abschließend: „Wir danken ganz herzlich unseren Sponsoren, den Ehrenamtsträgern in den Handwerksorganisationen, den externen Dienstleistern, dem Organisationsteam und den vielen Helferinnen und Helfern aus der Belegschaft der Handwerkskammer, die diese Veranstaltung vorbereitet und aktiv begleitet haben!“