Nach knapp einem halben Jahr Laufzeit zieht die Handwerkskammer Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim eine positive Bilanz aus ihrem Projekt „KidsCareer“, bei dem ein Team aus Handwerksmeister und Sozialpädagogen einen Thementag des Handwerks in Schulen und Kindertagesstätten anbieten. Seit dem Beginn im Dezember 2023 haben 44 Termine stattgefunden, bei denen insgesamt 655 Mädchen und Jungen einen Einblick in handwerkliche Grundfertigkeiten erhalten haben. Durchgeführt wurde das Projekt vom Berufsbildungs- und TechnologieZentrum der Handwerkskammer (BTZ Osnabrück).
„Junge Menschen formen schon sehr früh im Leben eine Vorstellung davon, welche Berufe sie später einmal erlernen möchten. Wir möchten sicherstellen, dass die Arbeit mit den eigenen Händen dabei nicht zu kurz kommt“, erklärt Projektmitarbeiterin Christina Büter. Im Mittelpunkt der Besuche steht nämlich genau das: Je nach Alter bekommen die Kinder ein Werkstück aus Holz, das sie bearbeiten und mit nach Hause nehmen können. Während dies in der KiTa in erster Linie einfache Erklärungen der verwendeten Materialien und Werkzeuge umfasst, bauen Schülerinnen und Schüler in der Grundschule zunehmend aufwendige Kreationen – immer unter der Anleitung von Handwerksmeister und Sozialpädagogen. „In der ersten Klasse bohren wir Löcher von Hand und verleimen Dübel, in den folgenden Klassen kommen dann weitere Techniken wie Schleifen, Sägen und Nageln hinzu“, erklärt Büter. Dies beginne bei kleinen Roboter- und Igel-Figuren und endet bei hölzernen Booten in Form von Segelyachten oder Kreuzfahrtschiffen.
Positive Resonanz von allen Seiten
Während der halbjährigen Laufzeit hat das Projekt zwei Kitas und sieben Grundschulen im Emsland sowie vier Grundschulen im Landkreis Osnabrück besucht. In vielen Einrichtungen waren mehrere Termine angesetzt, sodass das Team des BTZ insgesamt 44 Mal zu Gast war. Darüber hinaus erforderte die engmaschige Vor- und Nachbereitung großen Aufwand, damit die Angebote stets auf die jeweiligen Gruppen zugeschnitten waren und abschließend evaluiert werden konnten. „Die Arbeit hat sich voll und ganz gelohnt“, resümiert Dr. Goran Miladinovic, Fachbereichsleiter Berufsbildung der Handwerkskammer. „Von Schülern, Eltern und Lehrkräften haben wir durchweg positives Feedback erhalten. Das bestärkt uns, unsere Arbeit mit den Schulen weiter zu intensivieren.“
Für die Handwerkskammer bedeutet diese Investition auch eine Stärkung des Ausbildungs- und Fachkräftemarkts. „Schülerinnen und Schüler müssen schon früh damit vertraut gemacht werden, dass die Arbeit mit den eigenen Händen Spaß macht und Erfolgserlebnisse schafft“, sagt BTZ-Geschäftsführer Claus-Dominik Wedeking. Sein Bildungszentrum komme somit dem Auftrag der Mitgliedsbetriebe nach, die nächste Generation von der Arbeit im Handwerk zu begeistern. „Nur so können wir es schaffen, dass sich zukünftig eine große Zahl unserer Schulabgänger für eine Ausbildung im Handwerk interessiert“, ist Wedeking überzeugt.
Das Projekt wurde vorerst als Pilotprojekt für ein halbes Jahr durchgeführt. Nun wird das Projekt evaluiert und inhaltlich überarbeitet. „Unser langfristiges Ziel ist es, das Projekt in unsere Produktpalette einzupflegen und allen Grundschulen und Kitas im Kammerbezirk die Möglichkeit zu bieten, daran teilzunehmen“, erklärt Büter. „So können wir langfristig dafür sorgen, dass Kinder eigene Erfahrungen im Handwerk machen können.“