Preisverleihung durch Ministerpräsident Weil Auszeichnung für Gewerkepass

Jobcenter Osnabrück und Handwerkskammer feiern 1. Platz des »Videowettbewerbs in der Kategorie Ausbildung und Arbeit« für den Gewerkepass – verliehen vom Bündnis Niedersachsen packt an.

Der Gewerkepass ist nun auch offiziell eine „Erfolgsgeschichte aus Niedersachsen“. Die „Erfinder“, das Jobcenter Osnabrück und die Handwerkskammer Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim, hatten den 1. Platz schon im letzten Jahr errungen, coronabedingt fand die Auszeichnung erst dieses Jahr statt. In der Begründung für die Preisvergabe wurde insbesondere auf die Vielfalt des Engagements für und mit Geflüchteten in ganz Niedersachsen hingewiesen.

Standesgemäß fand die Feier in der Straßenbauhalle der Handwerkskammer statt. Auf extra von Auszubildenden mit verschiedenen Motiven gepflasterten Ständen kamen die Absolventen, Arbeitgeber, Bündnispartner und der Ministerpräsident ins Gespräch.

In ihren Grußworten freuten sich Jobcenter-Geschäftsführerin Nicole Anell und Handwerkskammerpräsident Reiner Möhle über die große Resonanz auf den bundesweit einmaligen Gewerkepass und stellten die Beteiligung weitere Gewerke in Aussicht. Beide waren sich einig: „Die Erfolgsgeschichte geht weiter“. Denn, so Frau Anell, führt der Gewerkepass zumeist direkt in ein Beschäftigungsverhältnis und, so Herr Möhle, entlastet er die stark beanspruchten Fachkräfte durch qualifizierte Helfer.

Ministerpräsident Stephan Weil lobte den Gewerkepass als innovativ und praxistauglich. Der Gewerkepass sei, so Weil, eine ideale niederschwellige Einstiegsmöglichkeit in die Arbeitswelt. Und Arbeit sei nach wie vor das wichtigste Integrationsmittel.

In der Diskussion mit dem Ministerpräsidenten begründete Jens-Peter Zuther, Geschäftsführer der Firma Diekmann und Vertreter des neu gegründeten regionalen Straßenbaubündnisses, sein Engagement bei der Entwicklung des Gewerkepasses vor allem mit der händeringenden Suche der Straßenbauunternehmen nach Fachkräften. „Über den Gewerkepass gelingt uns ein richtig guter Einstieg in den Straßenbau“. Gleichzeitig plädierte er bei den Teilnehmern mit Migrationshintergrund für eine verstärkte Sprachförderung direkt am Arbeitsplatz. Da werde Sprache schneller gelernt als in Sprachkursen. Unterstützung bekam Zuther von Manuela Wehrmeyer, Bereichsleiterin des Bildungswerks der Niedersächsischen Wirtschaft (BNW). Ausgezeichnet 2020 mit dem Niedersächsischen Integrationspreis für innovative Sprachförderung, bringt der BNW 3.000 Euro des Preisgeldes bei der Sprachförderung von Mitarbeitenden im Straßenbau ein.

Von Ministerpräsident Weil nach den Voraussetzungen für eine erfolgreiche Teilnahme am Gewerkepass gefragt, brachte Ausbildungsleiter Friedrich Pfohl es so auf den Punkt: “Voraussetzung ist vor allem der Spaß an der Arbeit“. Dann, so Pfohl, könne man alles schaffen. Und die, die es geschafft hatten, die Absolventen, überlegen schon weiter. Denn der Gewerkepass ist für einige von ihnen der Einstieg in eine Ausbildung. Etwas, was sie sich vor dem Gewerkepass nicht zugetraut hatten.

Das Erfolgsmodell Gewerkepass soll nun weiter Schule machen. Am besten deutschlandweit. Dass zwei Straßenbauunternehmen aus Lingen an der Veranstaltung teilnahmen ist jedenfalls ein gutes Omen.