Knapp 100 Gäste besuchten am 18. Juni die Handwerkskammer zur Fachtagung „H2PRO: Wasserstoff trifft Berufsbildungspraxis“, die das BTZ Osnabrück gemeinsam mit dem Bundesinstitut für Berufsbildung ausgerichtet hat.
Bis auf den letzten Platz war die Aula der Handwerkskammer Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim besetzt, als am vergangenen Dienstag (18. Juni) zahlreiche Experten aus ganz Deutschland über die Versorgung des Landes mit Wasserstoff diskutierten. Bei der Veranstaltung „H2PRO: Wasserstoff trifft Berufsbildungspraxis“ drehte sich alles um die Frage, welchen Einfluss der Energieträger auf Berufsbilder in Handwerk und Industrie hat.
Die Tagung wurde vom Berufsbildungs- und TechnologieZentrum (BTZ) der Handwerkskammer gemeinsam mit dem Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) organisiert und stellte den Abschluss des BIBB-Projekts „H2PRO: Wasserstoff – ein Zukunftsthema der beruflichen Bildung im Kontext der Energiewende“ dar. In Vorträgen und Workshops thematisierten die Referenten vor allem, auf welche Herausforderungen sich die Akteure der beruflichen Bildung einstellen müssen. „Durch neue Energieträger ändern sich viele Arbeitsweisen grundlegend, außerdem müssen neue Sicherheitsvorschriften und technische Standards erlernt werden. Das müssen wir schon jetzt im Auge behalten“, betonte BTZ-Geschäftsführer Claus-Dominik Wedeking. Im Handwerk werden gleich mehrere Gewerke durch die flächendeckende Einführung von Wasserstoff betroffen sein, vor allem die Berufe der Versorgungs- und Fahrzeugtechnik.
Neben dem Tagungsprogramm bereicherte ein Marktplatz für neue Ideen die Veranstaltung, bei dem die Gäste ins Gespräch kommen und sich vernetzen konnten. „Wasserstoff-Technologien sind ein zentraler Baustein für die Energiewende, die wir nur gemeinsam mit starken Partnern umsetzen können. Umso wichtiger ist es, immer im Gespräch zu bleiben“, so Kammer-Hauptgeschäftsführer Sven Ruschhaupt. Er betonte in seiner Begrüßung die Bedeutung des Handwerks für die Region und die zukünftigen Herausforderungen. „Das Handwerk stellt die Fachkräfte für die Energiewende, daher sind Investitionen in Aus- und Weiterbildung so wichtig.“
Abgerundet wurde das Programm durch zwei Exkursionen, die ihre Teilnehmer bereits am Vortag (17. Juni) zu zwei Schlüsselprojekten der Energiewende führten.
Eine Gruppe besuchte das Projekt H2HoWi, das die vorhandene Erdgas-Infrastruktur in einem Stadtteil von Holzwickede auf den Energieträger Wasserstoff umgerüstet hat.
Die zweite Gruppe besichtigte das stillgelegte Kernkraftwerk Emsland in Lingen sowie die dortigen Gaskraftwerke und die im Bau befindliche Wasserstoff-Pilotanlage.