Weiterbildung der Ausbilder Qualifizierungsbausteine im Projekt DiKonA

Das Projekt DiKonA investiert nicht nur in moderne Ausstattung, sondern setzt auch auf die konsequente Qualifizierung des Ausbildungspersonals. Wir zeigen drei Beispiele.

Kfz Meisterkurs am BTZ Osnabrück.

Moderne Ausbildungskonzepte erfordern eine entsprechend moderne Ausstattung der Werkstatt, der wichtigste Faktor ist aber die Qualifikation des Ausbildungspersonals – denn wer sich in der Materie nicht auskennt, dem hilft auch die teuerste Technik nichts. Im Projekt DiKonA setzt das Projektteam daher auf die konsequente Weiterbildung der beteiligten Lehrkräfte und entwickelt Qualifizierungskonzepte, die auch in anderen Bildungsstätten umgesetzt werden können. Drei dieser Bausteine möchten wir Ihnen im Folgenden vorstellen.

Handlungsorientierte Lehrgangsgestaltung

In diesem Baustein haben Vertreter der Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade gemeinsam mit der Hochschule Osnabrück ein Schulungskonzept auf die Beine gestellt, das sich an modernen pädagogischen Standards orientiert. Ausbildungskräfte sollen lernen, wie ein Lehrgang in der Land- und Baumaschinenmechatronik möglichst ansprechend gestaltet werden kann. Dem zugrunde liegt das Modell der vollständigen Handlung, in dem Schülerinnen und Schüler ihre Berufspraxis möglichst realitätsnah kennenlernen sollen.

In dem Lehrgang können Ausbilder selbst erfahren, wie sie Ausbildungssituationen nach dieser Methode gestalten. Sie setzt darauf, dass der Azubi von der ursprünglichen Problemstellung über die Analyse und die Lösung des Problems bis zur letzlichen Selbstreflektion über seine Arbeit jeden Schritt einer Handlung erlebt. Dies bedeutet in der Praxis, dass er sich zunächst informieren muss, wie ein Schaden an einer Landmaschine entstanden sein könnte, ihn dann selbst behebt und anschließend seine Arbeit einschätzen muss. Viele der im Projekt konzipierten Bildungsinhalte sollen diesem Muster zumindest grundlegend folgen.

Moderne Lenksysteme

Einmal am Lenker drehen und die Räder ändern ihre Richtung – dieses Prinzip funktioniert schon seit Jahrzehnten. Die Technik hinter der Lenkung einer Land- oder Baumaschine hat sich seitdem aber ständig gewandelt und wird auch heute noch weiterentwickelt. Zu bedenken ist beispielsweise, dass Landmaschinen auf dem Feld häufig autonom fahren und ihren Weg per GPS finden. Darüber hinaus sind eine Vielzahl von Sensoren verbaut, die Einfluss auf die Richtung der Maschine nehmen. Die Fahrtrichtung wird letztlich über ein komplexes elektronisches System, mehrere Steuergeräte und hydraulische Kraftverteilung geregelt.

Insbesondere im LBM9/19, der die Datenübertragung in Land- und Baumaschinen beinhaltet, werden diese Systeme am Standort Osnabrück vorgestellt. Damit aber zunächst das Ausbildungspersonal auf dem neuesten Stand ist, müssen die Lehrwerkmeister in moderne Lenksysteme eingewiesen werden. Das BTZ Osnabrück erarbeitet im Projekt daher einen Workshop für diese Gruppe, in dem sie ein voll funktionstüchtiges Exemplar eines solchen Lenksystems selbst aufbauen und kennenlernen können.

Baumaschinen-Training

BTZ Osnabrück

Land- und Baumaschinen lösen allein durch ihre Größe und Kraft eine gewisse Faszination bei vielen Menschen aus, gleichzeitig entstehen hierdurch aber auch Gefahrenpotenziale. Dies gilt auch für die neu beschafften Maschinen im Projekt, die nun in den Bildungsstätten eingesetzt und bewegt werden. Um Unfälle zu vermeiden, hat die BG BAU gemeinsam mit der Deutschen Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) Grundsätze für den Betrieb von Baumaschinen aufgestellt. Darunter ist auch der DGUV-Grundsatz 301-005 „Qualifizierung und Beauftragung von Fahrern und Fahrerinnen von Hydraulikbaggern und Radladern“. In der Richtlinie konzipiert ist eine Unterweisung, die die Nutzung dieser Maschinen erklärt und daher auch für das Ausbildungspersonal verpflichtend ist.

Als modernes Bildungszentrum der Bauindustrie hat sich das BiW BAU in Walldorf auf diesen Schulungsbedarf eingestellt. Im Projekt werden Ausbildungskräfte bei Bedarf nach den entsprechenden Vorschriften weitergebildet. Dies umfasst nicht nur die praktische Übung im Cockpit diverser Baumaschinen, sondern deckt auch rechtliche Aspekte ab: Inhalte sind etwa Arbeitssicherheit, Umfallverhütung und Verkehrsrecht auf Baustellen und Betriebshöfen.

Ansprechpartner

Einige der Qualifizierungsbausteine sind bereits jetzt oder in Zukunft für interessiertes Fachpersonal zugänglich. Sollten Sie Interesse an einer Teilnahme haben, wenden Sie sich bitte an den jeweiligen Standort oder an b.falz@hwk-osnabrueck.de.